Dienstag, 7. Februar 2017

Wie kommt man auf die Idee...?

Ja, wie kommt man auf die Idee, einen Geschichtenparcours zu machen? Nun, eigentlich ist es ganz logisch.
Gerhard liebt das Bogenbauen und Bogenschießen, ich das Geschichtenerzählen, beide haben wir unsere Leidenschaften zum Beruf gemacht und der Parcours ist sozusagen die Verschmelzung unserer beiden Fachgebiete.
Man könnte auch sagen: Männlein, Weiblein, Verschmelzung - gemeinsames Kind mit den Eigenschaften der Eltern. Und da wir offenbar nach drei "echten" Kindern noch nicht genug vom Miteinander-Verschmelzen hatten, entstand eben dieses ideelle Kind...

Bleibt die Frage, wie wir zu unseren Berufen kamen. Sind ja beide nicht der 08/15 9-5 Job.


Gerhard war immer sportlich, vom Radsport angefangen bis zum zertifizierten Fitnesstrainer. Als Kind hatte er im Garten schon eine Zielscheibe und hat Pfeile fliegen lassen. Als Erwachsener ging diese Leidenschaft erst einmal ein wenig unter. Nicht, weil die Lust am Bogenschießen vergangen wäre, aber die einfache Möglichkeit dazu. In einer Wohnung in Wien Bogenschießen? Da geht höchstens Darts... Doch als wir dann hier diesen Hof kauften, mit all den Wiesen und dem Wald rundherum, die noch dazu uns gehörten ... da war schnell wieder ein Bogen gekauft und die Pfeile folgen. Und irgendwann vor ein paar Jahren kam der Gedanke, sich selbst einen Bogen zu bauen. Wie heißt es so schön? Was du nicht selbst bauen und reparieren kannst, gehört dir nicht. Nun, ich weiß nicht, wie viele Bögen er seit diesem ersten Bogen gebaut hat, ich habe den Überblick verloren. Viele. Auch meinen, den schönsten von allen. (Grins). Holz war immer schon Gerhards Element. Neben dem Bogenbau machte er auch Kurse im Kerbschnitzen und einige seiner Bögen sind mit wunderbaren Schnitzereien verziert. Dann begann er, Bögen nicht nur für sich und Kunden zu bauen, sondern Kurse im Bogenbau anzubieten. Kursbesucher müssen ihre Bögen einschießen, wollen oft auch so noch einmal kommen, um Pfeile fliegen zu lassen. Ein erster Hase und ein erstes Wildschwein gesellten sich zu den Zielscheiben. Und immer schon der Gedanke, unser Grundstück ist so groß und wir wollen es weder zu Äckern noch Obstplantagen machen. Aber Bogenparcours gibt es viele. More of the same ist nicht unseres...

Veranstaltung im Kulm Keltendorf
Marion war ursprünglich Schauspielerin, staatlich geprüfte. Was imposant klingt, aber hauptsächlich fürs Arbeitsamt von Bedeutung war... Zwölf Jahre spielte sie in allen möglichen Klein- und Mittelbühnen, Sommerspielen, TV-Serien. Mochte das Proben und Spielen, aber nicht die ewige Anbiederei um Engagements. Dann kam Gerhard und sehr bald danach das erste Kind (sehr bald danach...). Damals arbeitete sie hauptsächlich als Script Supervisor, das hieß 60-Stunden-Woche im Vertrag. Nichts, was sie mit Kind weiter machen wollte. Es folgte nach dem zweiten Kind der Wechsel zur Ernährungsberaterin, doch das Theater ließ sie nicht los. Bevor die ganze Familie auf Weltreise ging, war sie fast täglich in Kindergärten mit ihrem Ernährungstheater unterwegs. Und dann, als wir hier in die Steiermark zogen, wurde sie Tourguide in Schloss und Zoo Herberstein und im Kulm Keltendorf (in Wien war sie bereits Tourguide bei ORF Backstage gewesen). Aber das Herz suchte nach etwas Anderem. Etwas Erfüllenderem. Es war Gerhards Idee, statt neue Berufe zu suchen, doch auf Altes zurückzugreifen. Aus Theaterspielen kombiniert mit Führungsvorträge halten wurde Geschichten erzählen. Und das machte Klick. Das war es, wo Marions Herz, Talent und Leidenschaft lag und liegt.

Und langsam entstand die Idee, unsere beiden Talente zu vereinen und damit unseren Grund zu nützen. Bogenparcours gibt es viele, aber Geschichtenparcours? Eine Mitinspiration war ein Abenteuerpfad, den wir auf unserer Reise in Frankreich erlebt hatten. Damals schon sagten wir: "So etwas müssten wir machen", ohne zu wissen, wo es uns denn überhaupt hinverschlagen würde. Nun ist es doch etwas Anderes, aber gewiss ein Abenteuer!

Eine Notiz zum Abschluss: Am 11. und 12. Februar sind wir auf der Bogenbaumesse in Wels mit einem eigenen Stand, um unseren Geschichtenparcours vorzustellen. Dort kann man Gerhards Bögen bewundern, meinen Geschichten lauschen und mit uns plaudern.

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